Erfolgreiche Ergebnisse bei der Erforschung der altersbedingten Makuladegeneration

Essen/Dachau. Die Stiftung zur Verhütung von Blindheit freut sich, die erfolgreichen Ergebnisse eines innovativen Forschungsprojekts bekanntzugeben, das im November 2021 bewilligt wurde. Unter der Leitung von Dr. rer. nat. Yoshiyuki Henning am Institut für Physiologie des Universitätsklinikums Essen wurde eine bedeutende Entdeckung in der Erforschung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) gemacht.

Das Bild zeigt eine Profilaufnahme von Dr. rer. nat. Yoshiyuki Henning

„Unser langfristiges Ziel ist es, Wege zu finden, die AMD zu behandeln, bevor irreversible Schäden entstehen. Wir sind überzeugt, dass unsere Ergebnisse eine wichtige Grundlage hierfür bieten“, erläutert Henning.

Das Projekt hatte zum Ziel, die molekularen Mechanismen zu untersuchen, die zur Degeneration der retinalen Pigmentepithelzellen (RPE) führen, welche eine zentrale Rolle bei der AMD spielen. Besonders erfreulich ist die Entdeckung eines vielversprechenden Wirkstoffs, der nicht nur die Degeneration der RPE-Zellen verhindert, sondern auch deren Stoffwechsel unter hypoxischen Bedingungen verbessert. Diese Ergebnisse könnten entscheidend dazu beitragen, neue Ansätze zur Behandlung von AMD zu entwickeln und die Lebensqualität von Betroffenen zu steigern.

„Oxidativer Stress und Hypoxie beeinträchtigen die Funktion der RPE und sind auch maßgeblich bei der AMD beteiligt. Wir haben in den Zellen untersucht, wie sich eine Kombination aus oxidativem Stress und Hypoxie auf bestimmte Gene und Proteine auswirken und festgestellt, dass viele von ihnen mit dem Eisenhaushalt in den Zellen zusammenhängen und von einem Faktor namens HIF-1 abhängig sind“, so Dr. Henning.
Besonders wichtig ist ein spezieller Rezeptor, der dafür zuständig ist, Eisen in die Zelle aufzunehmen, was wichtig für den Zelltod durch einen speziellen Prozess ist.

Ein weiteres wichtiges Problem bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist, dass die Energieversorgung der RPE-Zellen gestört ist. Diese Störung wird als wichtiger Grund angesehen, warum die Fotorezeptoren (die Licht empfangen) nicht richtig funktionieren und AMD entsteht.  Daher wird angenommen, dass eine Verbesserung des Energiestoffwechsels der RPE-Zellen eine gute Strategie sein könnte, die Erkrankung bereits in einem frühen Stadium effektiv zu behandeln.

Darüber hinaus werden die Ergebnisse dieser Studie derzeit für eine wissenschaftliche Veröffentlichung vorbereitet. Sie bilden auch eine solide Grundlage für einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), um die Forschung weiter voranzutreiben.

„Wir sind begeistert von den Fortschritten, die in diesem Projekt erzielt wurden. Die Entdeckung eines potenziellen Wirkstoffs ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen AMD. Wir sind zuversichtlich, dass diese Ergebnisse in Zukunft zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten führen werden“, sagt Maria Kretschmer, Vorsitzende der Stiftung zur Verhütung von Blindheit.

Die Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit setzt sich kontinuierlich für die Unterstützung von Forschungsprojekten ein, die das Ziel haben, Erblindung zu verhüten und Augenlicht zu retten. Wir danken allen Forschern und Partnern, die an diesem wichtigen Projekt mitgewirkt haben.


Nach oben scrollen